Die Rohstoffgewinnung

Die Baustoff Steine-Erden-Industrie hat 2018 in Deutschland rund 584 Mio. Tonnen mineralische Rohstoffe gewonnen. Bezogen auf die Menge entfällt der mit Abstand größte Anteil der hierzulande gewonnenen Rohstoffe auf Steine und Erden. Damit kann der weit überwiegende Teil des deutschen Steine-Erden-Bedarfs aus heimischen Quellen gedeckt werden – im Gegensatz etwa zu Energierohstoffen und Erzen. Dennoch ist die Flächeninanspruchnahme gering und temporär begrenzt:

So beanspruchen die jährlich genutzten Abbauflächen für die Steine-Erden-Gewinnung einen Anteil an der Landesfläche von weniger als 0,005%. Sie werden bereits während bzw. nach Beendigung der Gewinnungstätigkeit renaturiert oder rekultiviert. Der Abbau von Primärrohstoffen wie Naturstein, Kies, Sand, Ton, Kaolin, Kalk- und Gipsstein wird ergänzt durch den Einsatz von rund 100 Mio. Tonnen Sekundärrohstoffen pro Jahr.

Wirtschaftliche Entwicklung

Zwar liegt die Rohstoffgewinnung heute deutlich niedriger als noch in den 90er Jahren, als infolge des Baubooms nach der Wiedervereinigung deutlich mehr als 700 Mio. Tonnen Primärrohstoffe jährlich gewonnen wurden. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass die benötigte Rohstoffmenge wesentlich unter das heutige Niveau sinkt:

Je nach künftiger wirtschaftlicher Entwicklung dürfte sich die Nachfrage nach Primärrohstoffen bis 2035 im Korridor von knapp 540 Mio. Tonnen bis gut 630 Mio. Tonnen pro Jahr bewegen (vgl. Studie „Die Nachfrage nach Primär- und Sekundärrohstoffen der Steine-Erden-Industrie bis 2035 in Deutschland“).

Für die Feuerfest-Branche ist eine Versorgung mit mineralischen Rohstoffen sicherzustellen. Für die überwiegend mittelständischen Unternehmen ist eine verlässliche und langfristig planbare Versorgung über die Regionalen Raumordnungen sicherzustellen.

Rohstoffe und Recycling

Die volkswirtschaftliche Bedeutung mineralischer Rohstoffe ist unumstritten. Sie stehen einer steigenden Nachfrage gegenüber. Die Feuerfest-Industrie nutzt diese wertvollen Rohstoffe und setzt konsequent die Bemühungen um, zunehmend Sekundärrohstoffe in den Produktkreislauf aufzunehmen.

Im Dreiklang zwischen Naturerhaltung, heimischem Rohstoffbedarf und Arbeitsplatzsicherheit bleibt die Aufgabe, bei allen Bemühungen um den Einsatz von Recycling-Material eine Versorgung mit mineralischen Rohstoffen sicherzustellen.

Für die überwiegend mittelständischen Unternehmen ist eine verlässliche und langfristig planbare Versorgung über die Regionalen Raumordnungen unerlässlich.