Integrierte Ausbildungsprogramme und Weiterbildung im Berufsleben

Dieses integrierte Ausbildungssystem für Feuerfest (Integrated Refractory Education System „IRES“) ist inzwischen etabliert und begleitet die Entwicklung junger Menschen nach der Schule auf jeder Ebene der beruflichen Bildung und Qualifikation von der Ausbildung (Berufsbildende Schule in Montabaur) bis zur Promotion (Universität Koblenz-Landau in Koblenz). In Höhr-Grenzhausen wird ergänzend die Qualifikation zum staatlich geprüften Keramiktechniker an der Fachschule für Keramik und die akademische Bildung zum Bachelor of Engineering in der Fachrichtung Werkstofftechnik Glas/Keramik an der Hochschule Koblenz angeboten.

In der Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Koblenz und derUniversität Koblenz-Landau wird der gemeinsame Master-Studiengang Master of Ceramic Science and Engineering angeboten, in den jede der beiden Einrichtungen ihre Erfahrungen und Schwerpunkte der Feuerfest-Lehre einbringt.


Flyer Ausbildung am WesterwaldCampus

 

Darüber hinaus

Über diese Ausbildungswege hinaus bietet das Europäische Feuerfest-Zentrum (ECREF) auch die Weiterbildung der Mitarbeiter aus der Feuerfest-Industrie, ihrer Zulieferer und ihrer Kunden an. So gilt das Internationale Feuerfest-Kolloquium (International Colloquium on Refractories, ICR®) in Europa mit 400 bis 500 Teilnehmern als jährliche Leitveranstaltung.

ICR

In Kooperation mit dem europäischen Feuerfest-Verband PRE findet zudem regelmäßig die dreitägige Seminarreihe „Refractories – Key Technology and its Applications“ zu den Schlüsseltechnologien und neuen Feuerfest-Anwendungen statt.

Wechselnde Industriethemen wie Prozesstechnik oder spezifische Materialkunde sowie Ausstellungsbereiche für die Zulieferindustrie ergänzen in diesem Rahmen das Seminarangebot und führen zu einer kontinuierlichen wissenschaftlichen Weiterbildung für nationale und internationale Gäste.

Nach 2015 lädt die deutsche Feuerfest-Industrie im September 2023 wieder zum Weltkongress UNITECR ein. Bei dieser Veranstaltung mit etwa 1.000 Teilnehmern werden künftige Entwicklungen von industriellem Wissen und Technologien in Bezug auf feuerfeste Materialien und deren Herstellungsverfahren aufgezeigt. Das Leitthema heißt:
„The Carbon Challenge - Steps and leaps to master the future"

UNITECR 2023

Ohne Feuerfest geht nix

Das Wissen über feuerfeste Keramik zählt zu den strategischen Schlüsselelementen. Feuerfeste Werkstoffe sind unverzichtbar bei allen industriellen Hochtemperaturprozessen z. B. für die Herstellung von Stahl, Aluminium, Kupfer, Glas, Keramik oder Zement sowie in der chemischen Industrie und der Umwelttechnologie.

Mit feuerfesten Produkten können Produktionsprozesse auch über 2.000 Grad durchgeführt werden. Konventionelle industrielle Prozesse enden hinsichtlich der Hochtemperaturbeanspruchung bereits bei etwa 1.200 Grad.

Die Produkte sorgen für effizientere Herstellungsprozesse im Hochtemperaturbereich – sonst gäbe es z. B. kein Glas, es ginge nichts mehr bei der Stahlerzeugung oder in der chemischen Industrie. Es gäbe Probleme von der Umwelttechnologie über die Herstellung von Windrädern für die Energiewende bis hin zur Verbrennung von infektiösen Klinikabfällen.

Die deutsche Feuerfest-Branche ist die umsatzstärkste Region in Europa. Mit einer Wirtschaftskraft von über 1 Mrd. € Umsatz im Jahr und über 6.300 Beschäftigten (im Jahr 2020) in überwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen ist sie eine der wichtigsten in der Welt und führend bei Produktlösungen und Fertigungstechnologien.

Die Unternehmen stellen nicht nur keramische Bauteile und Werkstoffe her, sie organisieren zudem eine nachhaltige Rohstoffwirtschaft, schaffen Arbeitsplätze und sorgen durch eine einzigartige Kräftebündelung im Westerwald für alle relevanten Ausbildungswege, die in diesem Wirtschaftszweig und darüber hinaus erforderlich sind.

Kräftebündelung im Westerwald und Bildungsangebote für die ganze Welt

Der Wirtschaftsverband der deutschen Feuerfest-Industrie bündelt und verknüpft die Interessen der deutschen Hersteller auch hinsichtlich einer fachlichen Aus- und Weiterbildung. Am Verbandssitz in Höhr-Grenzhausen werden in einer Verbändekooperation das Wissen und die Erfahrung vieler Jahrzehnte an die nächsten Generationen weitergegeben. In der Forschungsgemeinschaft Feuerfest werden neue Anwendungsmöglichkeiten erschlossen, im Deutschen Institut für Feuerfest und Keramik werden weltweit die Qualität der eingesetzten Rohstoffe und der feuerfesten Werkstoffe nach internationalen Standards und Normen geprüft.

Im „European Centre for Refractories“ (ECREF), dem Europäischen Feuerfest-Zentrum, wird dieser einzigartige Zusammenschluss der Verbände auch räumlich in einer Bürogemeinschaft im eigens errichteten ECREF-Gebäude gebündelt. Hier wird aus dem Wissen bereits erfolgter Entwicklungen, der Prüfung aktueller Werkstoffe und der Forschung zu neuen innovativen Produktionsverfahren die Zukunft der Branche mitgestaltet. Mit diesem hohen Maß an Kompetenz und einem ausgeprägten und gelebten Netzwerk zu anderen Bildungsträgern werden von der ECREF regelmäßig spezifische Veranstaltungen, Seminare oder Kongresse angeboten.